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6. Warum sind Stollentrolle von so verschlagenem Charakter? (Biologische und geschichtliche Hintergründe)
Zamonische Biologie / Juli 2000 /
Der gemeine zamonische Stollentroll verfügt über eine unglaubliche Intelligenz und Raffinesse, die es ihm ermöglicht, das Vertrauen jeder Person zu gewinnen, egal, welcher Spezies diese Person angehört, egal, wie intelligent sie ist, egal, wie oft sie schon von ihm enttäuscht wurde, um es dann bitter und aufs Hinterhältigste und Gemeinste zu enttäuschen. Diese Fähigkeit ist einzigartig in Zamonien und der restlichen Welt, somit muss man den Stollentroll zunächst einmal bewundern. Aaaaaaber ich schweife ab. Woher kommt diese Bösartigkeit denn nun?
Dazu muss man beschreiben, wie ein Stollentroll entsteht: Im Leben eines Eydeeten passiert es manchmal, dass eins seiner Gehirne aufgrund widriger Umstände so stark beschädigt wird, dass es in den Gralsunder Universitätskliniken amputiert werden muss (bemitleidenswert jene Eydeeten, denen das öfter passiert). Nun werden organische Abfälle aus Gralsund immer noch standardmäßig in den Zamonischen Friedhofssümpfen versenkt, und immer, wenn sich dort an einer Stelle genug Knochen und beschädigte Eydeetengehirne auf einem Haufen vorhanden sind und dann noch ein Blitz an dieser Stelle einschlägt, bildet sich aus Knochen, Gehirn und der Moormasse eine schleimige grüne Gestalt, die sich mit der Zeit zu dem klassischen Stollentroll festigt, wie bekannt ist, ein Gemisch aus Intelligenz, Bosheit und Widerwärtigkeit. Zu diesem Thema hat Professor Puzzler von Soviseau übrigens eine weitere rufschädigende Geschichte auf Lager: Das bisher bekannteste Exemplar dieser verabscheuungswürdigen Rasse, ein Troll, der zunächst im Finsterberglabyrinth in der Nähe der Nachtigallerschen Nachtschule lebte, dann eine Karriere als atlantischer Lügengladiator nahm, schließlich auf das bekannte Mysterienschiff "Moloch" geriet und nach dem heutigen Stand der Informationen den Rest seines Daseins im Großen Wald fristete, soll aus dem siebten Gehirn des Prof. Dr. Abdul Nachtigaller entstanden sein, das dieser vor geraumer Zeit aufgrund der Beschädigung durch ein wildes Trinkgelage an die Friedhofssümpfe verloren habe und dieses nicht zuzugeben gewillt sei. Tatsächlich ist die Existenz des siebten Gehirns des Prof. Dr. Nachtigaller nicht bewiesen, da er sich standhaft weigert, dessen Ort preiszugeben. Aber ich schweife ab. Aufsatz beendet.
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