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33. Erklären Sie den Verdauungsmechanismus der Finsterbergmade!

Zamonische Biologie / Oktober 2000 /

Der Verdauuungsmechanismus der Finsterbergmade, die ihrem metallisch-roboteratigem und recht großen Äußeren zum Trotz zur Gattung der ordinären Erdwürmer gezählt wird, ist ideal an ihren einzigen Lebensraum angepasst: Die Finsterberge. Das Gestein der Finsterberge besteht zu einem großen Teil aus chemisch reinem Magnesium, das von den extrem harten, diamantstaubbeflockten Eisenkiefern der Finsterbergmade abgebrochen wird und durch den Schlund direkt in die Verbrennungskammer rutscht: Hier herrscht eine stete Verbrennung, bei der das Magnesium mit dem Luftsauerstoff, den die Made durch ihren stachelartigen Schweif aufnimmt, reagiert, und so gleichzeitig verhindert, dass der Eisenkörper der Made korrodiert, oxidiert, mit dem Luftsauerstoff reagiert, also rostet. Diese Verbrennung ist extrem heiß und hell, ein ausgiebiger Blick in den Schlund einer Finsterbergmade kann längerfristige Augenschäden zur Folge haben. Die aber verwendet die entstehende Energie lieber, um sich zu bewegen und ihre spärlich vorhandenen inneren Organe in Gang zu halten. Außerdem befähigt der Magnesiumbrand die Made, Feuer zu spucken, was sie aber eigentlich nur in der Brunftzeit und ansonsten in diversen Abenteuerromanen und sonstigen wissenschaftlich unpräzisen Dichtungen tut, da das Magnesium dann ja bereits außerhalb ihres Körpers verbrennen würde. Zum Abtragen des Finsterberggesteins, das inzwischen ganz porös und durchtunnelt ist, verwendet sie ausschließlich ihren kraftvollen und baggerschaufelähnlichen Kiefer. Die Made ist außerdem ständig aktiv, sie darf keine Ruhepausen einlegen, denn wenn das Magnesium in ihr vollständig zu Magnesiumoxid reagiert ist, das als Abfallprodukt ebenfalls durch ihren Schweif ausgestoßen wird, würde der Brand auf das Eisen der Made selbst übergreifen und diese zerglühen und zu Rost zerfallen lassen. Solange die Made aber eine genügende Menge Magnesium intus hat, kann sie eine gewisse Zeit lang auch unter Wasser auskommen, denn Magnesium brennt auch unter Wasser und verhindert gleichzeitig, dass die Made verrostet.

Die Finsterbergmade verfügt im Übrigen über ein hochentwickeltes positronisches Gehirn, das sie aber leider nicht nutzen kann, weil der stetige gleißende Lichtschein jeglichen höheren Denkprozess verhindert - Intelligenz entwickelt sich ja bekanntlich nur in Dunkelheit. Würde man ihr Gehirn von der Verbrennungskammer abschirmen, könnten die Eisenmaden durchaus einen IQ von 300 bis 400 entwickeln.

 

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