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16. Geben Sie eine Beschreibung der klimatischen Verhältnisse des Kontinents Zamonien!

Zamonistik / Januar 2001 /

Blickt man des Mittags gen Himmel, guckt man schnell wieder weg, denn die Sonne blendet gar zu sehr. Gesehen hat man keinen schönen runden Kreis, sondern ein diffuses, formloses Leucht. In Zamonien ist dieser Effekt noch viel stärker, allerdings nimmt die Sonne hier nicht die Form eines zerlaufenen Eidotters an, sondern bricht sich in Abermillionen kleiner Strahlen, Farben und Formen auf. Was steht der geraden Ausbreitung der Sonnenstrahlen im Wege? Nun, es ist ein riesiger, unförmiger, aber lupenreiner, ja fast unsichtbarer Kristall, der über Zamonien in der Stratosphäre schwebt. Er bricht das Licht der Sonne in der für Zamonien so typischen Weise. Damit sorgt er nicht nur für Himmelsschauspiele und für die berühmten Zamonischen Nordlichter, die sich von Zweiloch aus besonders gut beobachten lassen, sondern auch für die ungewöhnlichen Klimaverhältnisse Zamoniens. Er bündelt sehr viel Hitze in die Mitte des Kontinents und schafft in der süßen Wüste ein rechtes Äquatorialklima, während die umliegenden Regionen sich überwiegend gemäßigten Klimas erfreuen. Allein die Region, die sich im Südosten Zamoniens von der Süßen Wüste über Unbiskant, Kornheim und Wolperting bis zum Hutzengebirge erstreckt, sowie die östlichen Nattifftoffenriffe sind wieder sehr trocken und verhältnismäßig heiß.

Ein anderer Pol, der das Klima Zamoniens beeinflusst, sind die Friedhofssümpfe, in denen Klabautergeister und andere zweifelhafte Daseinsformen entstehen und dabei die berühmte Geisterkälte produzieren, die sich auf die südwestlichen Finsterberge, den Fluss Finsterwasser und Dullsgard in Form eisigen Klimas auswirkt. Schnee fällt des Winters aber eigentlich nur auf der Tatzeninsel, was sie zu einem populären Wintersportparadies und Familienausflugsziel macht. Wo sollte der Schnee auch sonst bleiben: Atlantis ist aufgrund der Stadtatmosphäre zu warm, in Vielwasser würde alles sofort zu Matsch, die Süße Wüste bedarf keines Kommentars, im großen Wald bleibt alles auf den Baumkronen liegen, die Friedhofssümpfe sind wieder zu matschig, über Fhernhachingen weht stehts ein Nordwestwind, der die Schneemassen wegtreibt, auf den Finsterbergen hinwiederum lassen sich die selbigen aufgrund der elektrostatischen Aufladung des Gebirges nicht nieder.

Fast unmerklich, aber sicher, torkelt der Große Kristall auf seiner Umlaufbahn seit jeher. Das hat in der Erdgeschichte schon zu drastischen Klimaumstürzen geführt, wobei der nächste dummerweise unmittelbar bevorsteht. Ja, die süße Wüste wird zu einer Eiswüste erstarren, alldieweil der Große Wald austrocknet und Feuer fängt, und über beidem bilden sich Sturmwinde, und ein Feuertornado wird entstehen, während der Ewige Tornado zu einer wütenden Eissäule wird, und sie werden ringen und kämpfen, bis beide Wirbelstürme der Vergangenheit angehören. Und vom großen Wald bleibt nichts übrig denn eine zähflüssige, giftgrüne Masse, die Finsterberge und Quelltal überfluten wird. Mutter Erde, ob der drastischen Umstürze ganz verstört, wird mit einem Beben reagieren, wie es die Welt noch nicht gesehen hat, woraufhin die Tatzeninsel sich ablösen und gen Panama abdriften, der Maulwursvulkan in Unbiskant aber mit solcher Wucht explodieren wird, dass das Gemisch aus denkendem Treibsand, Lava und Pterodaktyleneierpampe große Landstriche Zamoniens überflutet, die schon vorher durch die Druckwelle der Explosion vernichtet. Ferner werden die Friedhofssümpfe zu einer Betonwüste austrocknen, die Klabautergeister und Stollentrolle aussterben und Dullsgard sich endlich ausbauen und zu einer neuen Weltmetropole werden, zumal Atlantis ja von einem Meteoriten aus purem Rubin getroffen werden wird, der normalerweise im unbewohnten Perm einschlüge, aber durch die Drehung des Großen Kristalls abgefälscht werden wird. Daraufhin wird die poröse Erde Vielwassers bersten und die Kalte Wand sowie die sogenannten Riesenberge gemäß dem Domino-Effekt der Reihe nach einstürzen.

So werden sich denn die Lebensgewohnheiten vieler Zamonier ändern müssen, zumal der Große Kristall, vom Meteoriten getroffen, höchstwahrscheinlich zersplittern und in tausenden kleiner Teile abstürzen wird. Eine neue Ära steht bevor.

 

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