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10. Was ist der tatsächliche Inhalt des Maulwurfsvulkans?

Zamonistik / September 2000 /

Der Inhalt des Maulwurfsvulkans in Unbiskant hat sich über die Jahrhunderte immer wieder verändert. Einst war er ein ganz normaler Vulkan, bis auf die Tatsachen, dass er passend zu seiner Umgebung ganz und gar aus erstarrtem Treibsand bestand und darüber hinaus ein ritueller Kultort für die unbiskantischen Treibsandmaulwürfe war, die sich von seinem Ausbruch, der grob geschätzt alle sieben Jahre am siebten Siebten um sieben Uhr sieben und sieben Sekunden geschah, in die Höhe katapultieren ließen und so das Fliegen lernten.

Diese Zeiten sind seit dem Erlöschen des Vulkans (Literatur: Der Verfall von Unbiskant - ein Mythos vergeht, Puzzler van Soviseau, Universitätsverlag Gralsund) vorbei, die Treibsandmaulwürfe sind in eine unbekannte Richtung ausgewandert, um neuen Nervenkitzel zu finden. Zunächst stand der Vulkan, dessen Verbindung zum Erdinnern durch den versickerten Treibsandsee verstopft wurde, einige Jahre leer, bevor ein findiger atlantischer Konditor auf die Idee kam, seine großen Mengen an Finsterbergkuchenteig in dem tiefen Schacht zu lagern, sodass die Kuchen durch das rußige Aroma des Vulkans noch würziger wurden und sich deshalb und weil der originelle Werbegag beim Volk gut ankam gleich viermal so gut verkauften wie vorher. Leider musste es nach einigen Monaten vom nattifftoffischen Gewerbeaufsichtsamt wieder verboten werden, weil aufgrund des hohen Nahrungsangebotes Sprösslinge der gefürchteten Gourmetica Insularis im Vulkan zu wuchern begannen. Der Konditor war ruiniert und stürzte sich in den ewigen Tornado.

Nach Ausrottung der Pflanzen durch hochwirksame Unkrautvernichtungsmittel begann sich im Vulkan eine Zeit lang ein Gas zu bilden, aus dem unheimliche unsichtbare Erscheinungen entstanden, die sogenannten Coglomom Ox. Sie verteilten sich über ganz Zamonien, und wo immer sie heute noch auftauchen, geschieht etwas Seltsames, Unbeschreibliches oder Grässliches, das selbst gegen die großzügigen zamonischen Naturgsetze verstößt.

Heute ist der Maulwurfsvulkan eine Brutstätte für Rettungssaurier. In dem Schacht lagern tausende Eier, die von der Wärme, die immer noch aus dem Erdinnern vordringt, ausgebrütet werden. Dies sind die Eier, die alle Rettungssaurierweibchen vor Jahrtausenden schon für lange Zeit im Voraus gelegt haben, daher der landläufige Irrtum, Rettungssaurier würden sich nicht mehr fortpflanzen und seien somit vom Aussterben bedroht - ein Märchen, das die Pterodaktylen verbreiten, um sich kostbar zu machen.

Seit der Vulkan der Lava als Ausweg versperrt ist, ist übrigens im Golf von Zamonien ein untermeerischer Zweitkrater entstanden, aus dem die glühenden Gesteinsmassen jetzt ausströmen.

 

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